Dr. Nicholas Flemming in seinem Büro. Bild von Amna Arain.
Interview mit dr. nicholas flemming
von Michela Giachino
Nachdem ich am Vortag in London das Tonaufnahmegerät abgeholt hatte, traf ich Amna am Morgen des Interviews in Oxford auf einen Kaffee. Wir saßen in einem gemütlichen Café, um die gesamte Ausrüstung – Kamera, Mikrofon, Stativ usw. – zu testen und unseren Interview Plan ein letztes Mal durchzugehen. An diesem frostigen und nebligen Novembermorgen wollten wir genügend Zeit einplanen, um zu Dr. Nicholas Flemmings Zuhause zu fahren!
Und es ging los. Amna, ich und unser kleiner roter Wagen machten uns auf den Weg heraus aus Oxford und fuhren südostwärts nach Surrey. Als der Mittag näher rückte, lichtete sich der Herbstnebel und eine wunderschöne, malerische Fahrt durch die englische Landschaft eröffnete sich vor uns. Wir lernten uns besser kennen, sprachen ein wenig Italienisch (es stellte sich heraus, dass wir beide die Sprache beherrschen!) und genossen die gemeinsame Fahrt.
Als wir an unserem Ziel ankamen, wurden wir herzlich an der Tür erst von dem lieben schwarzen Labrador Theo und dann von Dr. Nicholas Flemming selbst begrüßt. Amna und ich stellten uns vor und richteten uns dann im Arbeitszimmer ein. Voll mit faszinierenden Objekten, Büchern und Kunstwerken aus der ganzen Welt, entsprach das Arbeitszimmer genau unseren Vorstellungen. Die Buntglasfenster verstärkten die schöne Atmosphäre voller Wunder noch weiter.
Stativ aufgebaut, Tonqualität getestet, Kopfhörer auf, und wir waren bereit für das Interview! Wir wählten einen Ort mit gutem natürlichem Licht und einem Hintergrund, der des Arbeitszimmers andeutete, aber nicht zu ablenkend war.
Hinter der Kamera führte Amna das Interview, während ich kniete, um den Ton von der Seite aufzunehmen. Vollgepackt mit unglaublichem Wissen, Perspektiven und Einblicken zur Fundstätte Pavlopetri (bitte klicken Sie hier, um das vollständige Interview zu hören – frei zugänglich und hier verlinkt ab dem 28.1.2025), erzählte Dr. Nicholas Flemming ausführlich, wie er 1968 Pavlopetri wiederentdeckte, über seine Zusammenarbeit mit anderen angesehenen Experten auf diesem Gebiet und machte wertvolle Vorschläge, wie der Schutz und das Bewusstsein für die Fundstätte für zukünftige Forschung und Engagement erhöht werden können

Dr. Nicholas Flemmings Schreibtisch. Bild von Amna Arain.
Hervorgehoben wurde beispielsweise die Bedeutung der jährlichen Pavlopetri Watch Day-Initiative von ARCH International.
Nachdem das Interview beendet war, entdeckten wir eine A5-große Landschaftskarte, die auf einem Bücherregal lag, und grübelten ob Pavlopetri vielleicht auf ihr zu sehen ist. Tatsächlich hatten wir recht, außerdem erzählte Dr. Nicholas Flemming uns die Geschichte, wie er die Karte zufällig vor vielen Jahren auf einem Flohmarkt in Frankreich gefunden hatte.
„[…] Wahrscheinlich hat ein Antiquitätenhändler ein Buch mit Karten gekauft, alle herausgerissen und dann einzeln verkauft, um Geld zu verdienen. Unverschämt. Ich habe die Karte für ungefähr zehn Francs in Frankreich gekauft und dann eingerahmt!“
Karte von Pavlopetri in Dr. Nicholas Flemmings Büro. Bild von Amna Arain.

Wir lachten alle über diesen kuriosen Fund. „Kann ich Ihnen eine Tasse Tee oder Kaffee anbieten?“ folgte kurz darauf und wir wurden in das Esszimmer eingeladen. Mit Kunstwerken an jeder Wand waren sowohl Amna als auch ich sofort von einer Stoffdecke in der Küche beeindruckt, die, wie sich herausstellte, von Dr. Nicholas Flemmings Frau, der Historikerin Jay Kleinberg, angefertigt wurde! Wunderschön strukturiert in maritimen Farben. Dr. Nicholas Flemming teilte mit uns, dass er und seine Frau an zahlreichen Orten auf der Welt gemeinsam getaucht sind und eine Liebe zum Reisen teilen. Bei einer Tasse Tee erzählte er weitere Geschichten von ihren Abenteuern, und wir unterhielten uns über unsere eigenen Interessen und Karriereambitionen.
Theo noch einmal streicheln, und Amna und ich machten uns wieder auf den Weg! Was für ein wunderbares Erlebnis – wir hätten uns keinen besseren Tag wünschen können! So viel zum Nachdenken, ich kann jedem nur empfehlen, das vollständige Interview mit Dr. Nicholas Flemming anzuschauen (frei zugänglich und hier verlinkt ab dem 28.1.2025)
Michela Giachino, ARCH Praktikantin
Amna Arain, ARCH Praktikantin
Link zu Dr. Nicholas Flemmings Buch: Apollonia On My Mind: The Memoir Of a Paraplegic Ocean Scientist (https://www.sidestone.com/books/apollonia-on-my-mind)